Inhalte der Keynote:
Der Großteil von Unternehmensarbeit erfolgt über Sprache: Informationen werden damit übermittelt, vor allem aber Beziehungen aufgebaut. Kognitive Bias können in der internen und externen Unternehmenskommunikation eine Rolle spielen, was wiederum die Möglichkeit zur Förderung von Inklusion und Vielfalt beeinflussen kann. Beispiele hierfür sind die Sprache von Stellenanzeigen, Unternehmensrundschreiben und Leistungsberichten über Mitarbeiter*innen. Wie umfassend ist die verwendete Sprache in Bezug auf die verschiedenen existierenden Geschlechtsidentitäten? Werden stereotype Adjektive verwendet, um eine ausgeschriebene Stelle zu beschreiben? Welche sprachlichen Strategien verwendet das Unternehmen, wenn es die Geschlechtsidentität der angesprochenen Personen nicht kennt, wenn dies irrelevant ist oder wenn es sich auf eine gemischte Gruppe bezieht?
Viele Studien auf dem Gebiet der Psycholinguistik haben gezeigt, dass eine inklusive Sprache die Bewerbung von Frauen und nicht-binären Menschen begünstigt, was wiederum die Vielfalt in den Teams eines Unternehmens fördert. Darüber hinaus gewinnt ein Unternehmen, das eine gendergerechte Sprache verwendet, an Image und Ansehen. Das Identifikationsgefühl der Mitarbeiter*innen steigt und ihre Motivation erhöht sich. In ökonomischer Hinsicht führt dies zu einer Steigerung der Produktivität. Die Macht der Sprache in Unternehmenskontexten ist ein mächtiges Mittel und ist der Ausgangspunkt für den Aufbau eines inklusiven Arbeitsumfelds.
In dieser Keynote werden praktische Vorschläge für die Verwendung einer korrekten und inklusiven Sprache im Unternehmensumfeld gegeben, von der das Unternehmen selbst und diejenigen, die darin arbeiten, profitieren können.
Über Anita Buonasora:
Anita Buonasora ist Doktorandin in Angewandter Linguistik an der Universität Leipzig mit einer Forschungsarbeit im Bereich der Genderlinguistik. Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf einer psycholinguistischen Analyse der Neutralisierung im Deutschen und Italienischen in Bezug auf die Darstellung nicht-binärer Geschlechtsidentitäten. Sie hat Germanistik und Italianistik in Bonn studiert und anschließend Diversity Management in Rom. In der italienischen Hauptstadt arbeitet sie mit dem Forschungszentrum “Grammatik und Sexismus” (Universität Rom Tor Vergata) zusammen und ist gleichzeitig in der Unternehmensberatung bei der Erstellung von Schulungen auf dem Gebiet des Diversity Managements tätig.